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Radiofolate als Zukunftstherapie zur Behandlung von Eierstockkrebs

  • Autorenbild: Manja Gideon Foundation
    Manja Gideon Foundation
  • 25. März
  • 2 Min. Lesezeit

v.l.n.r.: Prof. Cristina Müller, Gabriella Rabner-Gideon, Erika Gideon, Stephanie Ringel, Ana Katrina Mapanao, Benjamin Hunkeler.
v.l.n.r.: Prof. Cristina Müller, Gabriella Rabner-Gideon, Erika Gideon, Stephanie Ringel, Ana Katrina Mapanao, Benjamin Hunkeler.

Im Zentrum für Radiopharmazeutische Wissenschaften am Paul Scherrer Institut forscht das Team von Forschungsgruppenleiterin Prof. Dr. Cristina Müller zu neuen Radionuklid-Therapien, unter anderem gegen metastasierenden Eierstockkrebs.


10. März 2025


Villigen-PSI. Radiopharmazeutika entfalten ihre Wirkung auf Tumorzellen hauptsächlich durch Strahlung von verabreichten Radionukliden, die DNA-Schäden in der Krebszelle hervorrufen und damit deren Wachstum stoppen. Sie werden verabreicht, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben, und eine externe Bestrahlung der Patientin nicht mehr möglich ist. 


Prof. Cristina Müller beschäftigt sich seit rund 20 Jahren mit dem Konzept der gezielten Radionuklidtherapie und ist überzeugt, dass Folat Radiokonjugate ein grosses Potenzial für die klinische Translation haben. Sie forscht zu Krebsarten, die Folatrezeptoren enthalten. Vereinfacht gesagt, sind das Rezeptoren auf der Oberfläche der Krebszelle, die «Andockstationen» für gezielte Therapien bieten. Daran reichern sich radioaktive Moleküle, sogenannte Folat Radiokonjugate an und töten die Krebszelle ab. 


Die Hoffnung besteht darin, dass Folat Radiokonjugate in Zukunft vermehrt für die gezielte Strahlentherapie von Tumorzellen genutzt werden können. Dabei entfalten Radiopharmazeutika ihre Wirkung auf die Tumorzellen durch Strahlung von verabreichten Radionukliden, die DNA Schäden hervorrufen. Wie bei jeder Krebstherapie, besteht die Möglichkeit, dass Krebszellen resistent werden, und sich selbst reparieren können. Deswegen sind Strategien notwendig, um wirksame Kombinationstherapien zu entwickeln und anzuwenden.


Gezielte Radionuklidtherapie kommt bislang hauptsächlich bei metastasierendem Prostatakrebs beziehungsweise neuroendokrinen Tumoren zum Einsatz.

Da der Folatrezeptor auf verschiedenen Krebsarten vorkommt, ist die Entwicklung von krebsspezifischen Folat Radiokonjugaten von grosser Relevanz. «Damit könnten in Zukunft vor allem Patientinnen mit gynäkologischen Krebsarten, insbesondere Eierstockkrebs, therapiert werden», sagt Prof. Cristina Müller. Solche Therapiekonzepte können die Lebenszeit verlängern und krankheitsbezogene Symptome wie Schmerzen lindern.


Seit drei Jahren arbeitet auch Dr. Ana Katrina Mapanao in diesem Forschungsgebiet. Sie testet aktuell in vitro die therapeutische Wirksamkeit eines radioaktiv markierten Folat Radiokonjugats in Kombination mit PARP-Inhibitoren zur Behandlung des Ovarialkarzinoms. PARP-Inhibitoren sind Medikamente, die die Reparatur von Schäden an der DNA von Krebszellen blockieren und damit die Strahlentherapie potenzieren können.


Die Ergebnisse ihres Projektes werden Einblicke geben in die mögliche Wirksamkeit von Radiopharmazeutika und deren Kombination mit PARP Inhibitoren zur Behandlung von Eierstockkrebs.


Die Manja Gideon Stiftung unterstützt die Forschungsarbeit von Dr. Ana Katrina Mapanao mit einem Förderzuschuss. Auf Einladung von Prof. Cristina Müller haben Vertreterinnen der Manja Gideon Stiftung kürzlich die Labors am Paul Scherrer Institut besucht und einen Einblick in die Forschungsarbeit erhalten.


Projektverantwortlich ist Dr. Ana Katrina Mapanao. Das Projekt wird von Prof. Dr. Cristina Müller (Gruppenleiterin am ZRW/PSI), Fan Sozzi-Guo (Laborantin der Gruppe) und Benjamin Hunkeler, einem Doktoranden der ebenfalls am Folat-Projekt der Gruppe arbeitet, unterstützt.



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